
Editorial
Es steht am Anfang dieser Ausgabe, und es steht für vieles, was unseren Unternehmensverbund ausmacht. Vielfalt zeigt sich nicht nur in Herkunft, Alter oder beruflichem Hintergrund, sondern vor allem in Haltung. Offenheit, Empathie, Menschlichkeit: Das sind die Qualitäten, die wir täglich leben – in der Pflege genauso wie im Bauprojektmanagement, in der Straßensozialarbeit ebenso wie im IT-Support. Vielfalt zeigt sich auch in unserem Umgang mit Sprache: wir zwingen unsere Autorinnen und Autoren nicht in ein Korsett, wir orientieren uns hinsichtlich Rechtschreibung am Duden und lassen uns gleichzeitig gegenseitig den wertschätzenden und kreativen Freiraum.
In dieser Ausgabe greifen wir auch Themen auf, die unseren Unternehmensverbund in seiner Vielfalt zeigen und aktuell bewegen – ganz praktisch, ganz menschlich. Wir nehmen Sie mit in ein Krankenhaus, das mit starker Technik arbeitet. Zu Menschen, die mithilfe von Virtual Reality gegen Ängste kämpfen. Zu Mitarbeitenden, die sich beruflich neu verorten, und zu jungen Auszubildenden, die vorleben, wie bunt eine Gesellschaft sein kann.
Wir freuen uns, dass auch diesmal wieder viele Stimmen aus unserer Stiftung zu Wort kommen. Sie berichten vom Inklusionslauf in Neuerkerode, von bewegenden Momenten in der Pflegeausbildung und von gemeinsamen Reisen im Unternehmensverbund der esn. Überall zeigt sich: Unsere Stiftung ist lebendig, mit vielfältigen Angeboten und getragen von Offenheit, Respekt und Engagement im Miteinander.

Lassen Sie sich berühren, inspirieren – und vielleicht auch zum Nachdenken anregen. Denn eines wird beim Lesen schnell klar: Von einer „feel“fältigen und offenen Gesellschaft profitieren wir alle.
Herzlichst
Tobias Henkel | Vorstandsvorsitzender
Neues zum Blättern

Von einer offenen Gesellschaft profitieren wir alle
Interview mit Holger Denecke von der Bürgervertretung im inklusiven Dorf Neuerkerode

Ein Geschenk, dass ich sie kennenlernen durfte
Schülerin Alexandra hat während ihrer Ausbildung zur Pflegefachkraft ganz besondere Erfahrungen gemacht, die sie nicht nur beruflich, sondern auch persönlich sehr berührte.

Eine innere Einstellung, die uns verbindet
Die Fachschule Heilerziehungspflege in Neuerkerode setzt sich seit vielen Jahren gegen Rassismus ein.

Hier öffnen sich neue Türen
Seine eigenen Stärken finden, Ideen verwirklichen und sich neuen Projekten stellen – das macht den BBB und den Kreativ- und Upcyclingbereich so wichtig.

Reine Luft, starker Strom und Piranhas im Wasser
Unterwegs mit dem Technischen Dienst im Krankenhaus Marienstift.

Oldies but Goldies
Mitarbeitende und Bewohnende des Senioren- und Pflegezentrums Theresienhof in Goslar waren beim Inklusoonslauf in Neuerkerode mit dabei.

Inselglück auf Spiekeroog
Lieblingsarbeitsplatz und Lieblingsreiseziel: Manuela Koch und Johannes Popenheim arbeiten beide in der esn und erleben Spiekeroog auf ganz unterschiedliche Art.

Nur ein bisschen müde
Hella Asabdaftari erfüllte sich einen Traum, den sie schon seit 70 Jahren in sich trägt: beruflich Menschen zu helfen.

Ein bisschen Glitzer-Glitzer
Am 30. August verwandelt sich das Dorfzentrum Neuerkerodes in den pulsierenden Mittelpunkt des funkelnden Festivalgeländes. Erstmals findet hier das ALL iN BEAT-Festival statt
Spendenprojekt

Erleben, um zu verstehen
Orte, Personen und die Zeit verschwimmen, alltägliche Dinge wirken plötzlich fremd – es sind zunächst kleine Veränderungen, die aber immer weiter voranschreiten. Demenzielle Erkrankungen sorgen bei den Betroffenen und auch bei ihren Angehörigen oft für Frustration und Angst. Zunehmende Verwirrung und Orientierungslosigkeit wechseln sich mit klaren Momenten ab und sorgen für eine emotionale Achterbahn. Aus Scham ziehen sich Erkrankte oft immer weiter zurück.
Der Umgang mit ihnen sorgt häufig für Unverständnis, Menschen wenden sich ab, haben Berührungsängste. Dabei sind Verständnis und Empathie für den Umgang von Demenzerkrankten essenziell. „Um künftige Pflegefachkräfte besser auf die Pflege von demenziell veränderten Menschen vorzubereiten und für das Thema zu sensibilisieren, möchten wir in unserem Krankenhaus Tage der Demenz einführen“, berichtet Kathrin Helms, Teamleitung der Praxiskoordination im Marienstift.
Wie fühlt sich eine demenziell erkrankte Person? Was sind die Herausforderungen im Alltag? Um diese Dinge zu veranschaulichen, wünschen sich die Praxiskoordinator:innen sogenannte Hands-on-Dementia-Boxen. Bei den Boxen handelt es sich um einen Demenzsimulator, der anhand von verschiedenen Stationen vom morgendlichen Anziehen bis zum Abendessen durch einen ganz gewöhnlichen Tag führt.
In scheinbar einfachen Situationen können die Teilnehmenden ihre Grenzen erfahren, Unbehagen empfinden und das eigene Unvermögen erleben – um so nachvollziehen zu können, wie sich viele demenziell veränderte Menschen Tag für Tag fühlen. Die Aufgaben wirken zunächst einfach: Murmeln werden mit einem Löffel aufgesammelt, ein Kittel zugeknöpft oder einfache Zeichnungen erstellt. Doch jede Aufgabe hat eine Schwierigkeit, müssen beispielsweise spiegelverkehrt, mit Handschuhen oder eingeschränkter Sicht ausgeführt werden. Das erfordert Konzentration und führt oft zu Frust. Kathrin Helms sagt: „Diese Erfahrungen sollen es Auszubildenden ermöglichen, demenziell veränderte Menschen noch empathischer pflegen und versorgen zu können und ihnen so Halt zu geben.“
Mit Ihrer Spende unterstützen Sie die Anschaffung der Hands-on-Dementia-Boxen. Damit bereichern Sie nicht nur die Ausbildung der zukünftigen Pflegekräfte, sondern auch das Leben der demenziell erkrankten Menschen. Dabei kommt die Anschaffung der Boxen nicht nur Auszubildenden und Patient:innen des Marienstiftes zugute. Sie stehen allen Bereichen und Gesellschaften der esn zur Verfügung. Ob in unseren Senioren- und Pflegezentren, der Eingliederungshilfe oder in unseren anderen Hilfefelder – überall dort, wo Menschen mit Demenz betreut, gepflegt oder versorgt werden, können die Boxen einen Beitrag leisten. Auch Angehörige können von den Boxen profitieren, sich einfühlsamer in ihre Liebsten hineinversetzen – und so der Angst und Scham, die durch die Erkrankung entsteht, etwas entgegensetzen.
Text: Lukas Dörfler

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