Symbolbild

Schüler:innen sehen uns als Suchtberatung erstmal kritisch

Lukas-Werk in Helmstedt beteiligt sich erneut an Verkehrssicherheits-  und Drogenpräventionswoche der BBS Helmstedt.

Was genau ist Sucht? Wie verläuft eine Suchterkrankung und ab wann ist man abhängig? Um Fragen wie diese ging es im Rahmen der Präventionsarbeit der Lukas-Werk Fachambulanz in Helmstedt während der Teilnahme an der Verkehrssicherheits- und Drogenpräventionswoche der dortigen Berufsbildenden Schulen (BBS).

Cannabis-Quiz und Rauschbrille

In vier Gruppen mit insgesamt rund 80 Schüler:innen verschiedener Altersgruppen zwischen 15 und 20 Jahren wurde beispielsweise ein Cannabis-Quiz absolviert und mit einer sogenannten Rauschbrille gearbeitet, mit der unterschiedliche Alkoholpromille-Grade nachempfunden werden können. „Dabei ist insbesondere mit den älteren Schüler:innen ein sehr guter Austausch entstanden“, sagt Julia Watteroth, Sucht- und Sozialtherapeutin der Fachambulanz Helmstedt. Katrin Vosshage, Leiterin der Fachambulanz ergänzt: „Schüler:innen sind der Suchtberatung erstmal kritisch gegenüber. Wenn sie merken, dass es nicht um den erhobenen Zeigefinger geht, werden sie offener.“ Es gehe darum, den jungen Menschen zu verdeutlichen, wofür die Suchtberatung da ist. „Wir wollen dafür sensibilisieren, dass sie im besten Fall schon vor der Entwicklung einer Abhängigkeit mit uns sprechen können, sollten und dürfen, damit keine Abhängigkeit entsteht.“

Austausch mit Betroffenem

Viele Fragen gab es zum Thema Cannabis-Legalisierung sowie das Für und Wider der Legalisierung. Besonders aufmerksam waren die Schüler:innen auch, als ein Betroffener berichtete, den das Lukas-Werk für die Präventionsarbeit in der Berufsbildenden Schule in Helmstedt gewinnen konnte. Der Familienvater war bereits zum zweiten Mal dabei und erzählte davon, wie er zunächst Alkohol als Genussmittel und später immer mehr als Problemlöser und notwendiges Mittel zur Entspannung nutzte und so in die Abhängigkeit rutschte. Er berichtete auch von Straftaten unter Alkoholeinfluss und Hafterfahrungen, von seinem den Führerscheinentzug, seinen Weg aus der Sucht und stand für Nachfragen zur Verfügung. „Dieser Dialog hat mich wirklich begeistert, denn es geht darum die jungen Menschen zur Reflektion anzuregen und sie so gegebenenfalls dazu zu bringen, dass eigene Konsumverhalten mal zu hinterfragen, im Besten Falle kritisch“, so Vosshage.

Unterstützung durch den Landkreis Helmstedt

Das Lukas-Werk beteiligt sich schon seit mehr als zehn Jahren an der Präventionswoche der BBS Helmstedt. Mit den Angeboten möchte die Schule den Schüler:innen die Folgen des Missbrauchs von Alkohol und anderen Drogen sowie gefährlichem Verhalten im Straßenverkehr aufzeigen und sie sensibilisieren, heißt es von dor. „Die Fachambulanz Helmstedt kann auch Dank der finanziellen Unterstützung des Landkreises Helmstedt und speziell des Fachbereiches Gesundheit, Jugend und Soziales seit vielen ein Teil dieser wichtigen Präventionswoche sein. Dafür bedanken wir uns sehr herzlich“, so Einrichtungsleitung Katrin Vosshage

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